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Politische Psychologie: Denkorientierungen und Denkmuster von Führenden in der Politik

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Demokratische und autokratische Regierungschefs im Spiegel ihrer Reden. Vergleichende Positionierungsstudien anhand textstatistischer Kennwerte aus DOTA (Dogmatismustextanalyse), RID (Regressive Imagery Dictionary) und SymTex (System für die modulare Analyse von Texten).

 

Dr. Peter Niebisch

 

 

Einführung

 

Im Bereich der Marktforschung sind Positionierungssanalysen weit verbreitet. Mit ihrer Hilfe werden zumeist Produkte, Services, Marken oder Unternehmen in einem zumeist zweidimensionalen Raum zueinander in Beziehung gesetzt. Damit können Ähnlichkeiten (z.B. Angebotscluster und Marktlücken) schon rein optisch aufgespürt werden. Für uns lag es nahe, diese Forschungspraxis auf die Positionierung von Politikern zu übertragen.

 

Üblicherweise werden Politiker auf der klassischen Links-Rechts-Skala verortet. Wie Eysenck (1963, 4. Auflg.) schon in den 50er Jahren betonte, scheint diese politische Skalierung tief in uns verwurzelt und so gut wie in allen Kulturen - und nicht nur in den westlichen - Praxis zu sein. Wie problematisch dies sein kann, wird an einigen Beispielen deutlich:

 

Über Helmut Schmidt hieß es während seiner Regierungszeit seitens CDU/CSU-Politikern, er sei schon ganz recht, allerdings in der falschen Partei, während er sich selbst in der SPD (im damaligen Selbstverständnis eine weniger konservative Partei) durchaus als politisch richtig platziert sah (vgl. Rupps, 2008).

 

Angela Merkel scheint - nach einer Positionseinschätzung in einem Interview gefragt - einem politischen Eklektizismus nahe zu stehen: Sie sei mal konservativ, mal sozialistisch, mal liberal, etc. je nach Thema. Darüberhinaus empfände sie sich in ihrem politischen Denken Konrad Adenauer - ihrem politischen Vorbild - ähnlicher als gegenüber ihrem politischen Förderer Helmut Kohl.

 

Und zu Konrad Adenauer, dem ersten demokratischen Kanzler der Nachkriegszeit: Einer seiner Biografen charakterisiert seinen Führungsstil als ziemlich autoritär bis patriarchisch und sein politisches Denken als schlicht, statisch sowie simplifizierend mit starker Neigung zur Polarisierung (von Sternburg, 2001, 21-78) - eine Stilistik, die man aus psychologischer Sicht weniger als liberal-demokratisch, sondern eher als antiliberal-dogmatisch bezeichnet.

 

Vor dem Hintergrund solcher und ähnlicher Ambiguitäten wird der Wert empirischer Positionierungsanalysen deutlich. Am Anfang unserer Untersuchungen stand dabei die Frage, ob mit Hilfe textstatistischer Kenngrößen, wie sie mit DOTA, RID und SymTex erzeugt werden, eine solche Positionierung vorgenommen werden kann - und vor allem, ob dies zu sinnvoll interpretierbaren Ergebnissen führt.

 

Als theoretischer Bezugsrahmen bot sich eine frühe Veröffentlichung von Eysenck „The Psychology of Politics“ (1963, Erstveröfftl. 1954) an, die in neuerer Zeit insbesondere von Schumann (2001) im Rahmen seiner Studien zu persönlichkeitsbedingten Parteienpräferenzen wieder aufgegriffen wurde.

 

Eysenck ging von der Beobachtung aus, dass Einstellungen und Überzeugungen zu verschiedenen Lebensthemen in systematischer Weise miteinander korrelieren. Beispiel: Menschen mit festen religiösen Überzeugungen haben in aller Regel spezifische, relativ gut vorhersagbare Einstellungen zu Fragen der Geburtensteuerung (z.B. künstliche Befruchtung, Abtreibung, etc.). Dementsprechend ging er davon aus, dass quasi „hinter“ spezifischen Einzeleinstellungen (specific opinion level) hierachisch organisierte Überzeugungstrukturen stehen, die heute als generalisierte oder Meta-Einstellungen (ideology level) bezeichnet werden.

 

Seine Bemühungen gingen nun dahin, diese Meta-Strukturen theoretisch abzuleiten und empirisch zu untersuchen. Dazu postulierte er - in Anlehnung an William James - zwei unabhängige Dimensionen, mit deren Hilfe eine Charakterisierung und Positionierung von Überzeugungen auf der ideologischen Ebene möglich sein sollte: Toughmindedness versus Tendermindedness sowie Radicalism versus Conservatism (für eine ausführliche Beschreibung und kritische Diskussion der Dimensionen vgl. Schumann, 2001, 20-27 u. 122-126).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb. 1: Politische Positionen nach Eysenck (1963, 130).

 

Die obige Abbildung zeigt, wie Eysenck nun mit Hilfe dieser beiden Dimensionen politisch-ideologische Überzeugungssysteme einordnet. Demnach sind kommunistische und faschistische Weltanschauungen mit Blick auf die Dimension Toughmindedness (Härte, Kompromisslosigkeit, Autoritärheit, etc.), trotz großer inhaltlicher Unterschiede, als ähnlich anzusehen - ein Gedanke, der sich später auch in der sogenannten „Hufeisentheorie“ politischer Positionen wiederfindet (vgl. Backes, 1989), die heute als weitgehend akzeptiert gilt.

 

 

Generelle Erwartungen und Untersuchungsanlage

 

Vor dem Hintergrund des Positionierungsmodells von Eysenck wurde erwartet, dass sich Politiker/innen aufgrund der textstatistischen Kennwerte aus DOTA, RID und SymTex entsprechend zuordnen lassen müssten - zumindest wurde angenommen, dass sich Demokraten und Autokraten deutlich voneinander unterscheiden und positionieren lassen. Mit anderen Worten: Es geht um die Frage, ob und in welchem Maße die textstatistischen Kennwerte tatsächlich zwischen verschiedenen Politikern bzw. Politikergruppen unterscheiden - sie in vorhersagbarer Weise voneinander „trennen“. Wir betrachten diese Studien dementsprechend als wesentlichen Teil der Konstruktvalidierung.

 

Um dieses zu untersuchen, wurden von den 264 Politikern unseres Referenzdatensatzes 15 augewählt - und zwar alle 8 Kanzler seit 1949 (Adenauer, Erhard, Kiesinger, Brandt, Schmidt, Kohl, Schröder, Merkel), die letzten drei US-Präsidenten (Clinton, Bush, Obama), Ulbricht und Honecker als „Vertreter“ der ehemaligen DDR sowie Hitler. Um einen zweiten Politiker der Nationalsozialisten zu haben, wurde Goebbels mit in die Auswahl von Regierungschefs aufgenommen. In der Rubrik „Kommunikationsprofile für ausgewählte Politiker“ (auf dieser Website) sind für jeden dieser 15 Politiker die ausführlichen statistischen Einzelfallanalysen zusammengestellt.

 

Für die inhaltsanalytischen Diktionäre DOTA, RID und SymTex verweisen wir hier auf die Beschreibungen auf dieser Website (Rubrik „Diktionäre“ ).

 

Im Folgenden sind für ausgewählte Kenn- und Indexwerte (zunächst) die Unterschiede zwischen den 15 Politikern als Balkengrafik dargestellt - auf der Grundlage der Prozentwerte gegenüber den Referenzwerten. Es handelt sich dabei um die gleichen Werte, die auch in der Rubrik „Kommunikationsprofile für ausgewählte Politiker“ zu den jeweilgen Politikern zu finden sind - hier nun in der Gegenüberstellung.

 

Als eigentlich „prüfende“ Verfahren wurden Multidimensionale Skalierungen (MDS) gerechnet. Vereinfacht ausgedrückt wird mit diesem Verfahren im ersten Schritt die (Un-) Ähnlichkeit der einzelnen Politiker (jeder mit jedem) aufgrund der berücksichtigten Kennwerte ermittelt. Im zweiten Schritt werden die (Un-) Ähnlichkeitswerte in einen (in der Regel) zweidimensionalen Raum projiziert und iterativ so „gegeneinander verschoben“, dass eine möglichst optimale Konfiguration (ein Positionierungsmodell) entsteht, wobei geringe Distanzen Ähnlichkeit und größere Distanzen (zunehmende) Unähnlichkeit ausdrücken. Die Güte der gefundenen Konfiguration wird u.a. mit dem sogenannten Stress-Wert (Kruskal's stress formula I) angegeben - je mehr der Wert gegen 0 geht, desto optimaler die Anpassung. Als Distanzmetrik wurde die sogenannte Euklidische Distanz gewählt, gerechnet wurde auf Ordinalskalenniveau (also mit Standardeinstellungen).

 

 

Ergebnisse der ersten Studie: DOTA- und RID-Kennwerte bei Demokraten und Autokraten

 

Zunächst wurden die rein stilistischen Kenn- bzw. Indexwerte des DOTA-Verfahrens (referentielle und operative Prägnanz) sowie des RID-Verfahrens (regressives und konzeptionelles Denken, Regressionsindex) in den Fokus genommen.

 

Entsprechend der Dogmatismustheorie von Rokeach und den auf ihr basierenden inhaltsanalytischen Forschungsarbeiten wurden vor allem für den Indexwert Referentielle Prägnanz (als „eigentlicher“ Dogmatismuswert) deutlich erhöhte Werte bei Autokraten gegenüber demokratischen Politikern erwartet. Politischer Extremismus geht, wie die bisherige Forschung gezeigt hat, einher mit einer „geschlossenen- indoktrinativen“ Denk- und Kommunikationsorientierung.

 

Bezüglich des Verhältnisses von regressivem und konzeptionellem Denken, ausgedrückt im Regressionsindex des RID-Verfahrens, waren ebenfalls in der Tendenz höhere Werte für Autokraten im Vergleich zu liberalen Politikern zu erwarten. Maßgebend für diese Erwartung waren die eigenen Untersuchungen zu den Korrelationen zwischen den Kommunikationsdimensionen (Domination, Lektion, Kohäsion, Lokomotion, Regulation) mit ausgewählten Rid-Kennwerten - insbesondere dem Regressionsindex.

 

Abbildung 2 zeigt die DOTA-Kennwerte für alle 15 berücksichtigen Politiker. Erwartungsgemäß liegen die Indexwerte für die referentielle Prägnanz der Autokraten (im Durchschnitt) deutlich über den Werten der Demokraten: Hitler (145), Goebbels (142), Ulbricht (125) und Honecker (134). Die Werte für Hitler, Goebbels und Honecker können als „schwindelerregend“ hoch angesehen werden - sie gehören mit zu den höchsten im gesamten Referenzdatensatz.

 

Abb. 2: DOTA-Kennwerte für Demokraten und Autokraten.

 

Überraschend überdurchschnittlich gegenüber dem Referenzmittel (100) sind hier allerdings auch die Indexwerte der ersten drei Bundeskanzler (Adenauer: 124, Erhard: 115, Kiesinger: 113) sowie der US-Präsidenten Clinton (123) sowie Bush (108). Bei den Bundeskanzlern - beginnend bei Kiesinger bis hin zu Merkel - überwiegt in der kognitiven Stilistik die operative Prägnanz (der sogenannte Ratio-Faktor) gegenüber der referentiellen - sehr deutlich bei Schmidt, Kohl, Schröder und Merkel.

 

In Abbildung 3 sind die RID-Kennwerte zusammengestellt. Die Ergebnisse sind hier weniger eindeutig. Zwar haben Honecker (118) und Goebbels (115) einen überdurchschnittlich hohen Regressionsindex, dagegen sind die Werte für Hitler mit 91 Punkten deutlich unterdurchschnittlich und für Ulbricht mit 104 Punkten im noch durchschnittlichen Bereich. Auffallend ist bei Honecker der sehr kleine Wert beim RID-Kennwert konzeptionelles Denken (78). Mit 117 Punkten hat Merkel den höchsten Wert für konzeptionelles Denken im Vergleich der hier betrachteten Politiker.

 

Abb. 3: RID-Kennwerte für Demokraten und Autokraten Vergleich.

 

Die Abbildungen 4 und 5 zeigen die Ergebnisse der Multidimensionalen Skalierungen bzw. der Positionierungsstudien - in Abbildung 4 zunächst nur unter Berücksichtigung der beiden DOTA-Indexwerte (Stress-Wert = 0,000). Zwar werden Autokraten und Demokraten hier schon voneinander getrennt, allerdings liegen Adenauer und Clinton recht nahe bei bzw. zwischen den Diktatoren. Das deutet an, dass mit Hilfe der beiden DOTA-Kennwerte allein noch keine genügend „saubere“ Trennung vorgenommen werden kann.

 

Abb. 4: Ergebnis der MDS über die Variablen referentielle und operative Prägnanz (DOTA).

 

Deswegen wurden im zweiten Schritt sowohl die beiden DOTA-Kennwerte (referentielle und operative Prägnanz) als auch die RID-Kennwerte (regressives und konzeptionelles Denken) gemeinsam bei der Berechnung des MDS-Positionsmodells berücksichtigt (Stress-Wert = 0,074). Das Ergebnis in Abbildung 5 erscheint gegenüber Abbildung 4 deutlich überzeugender. Zu sehen sind drei klar voneinander getrennte Politiker-Gruppen: Demokraten, „linke“ und „rechte“ Autokraten.

Abb. 5: Ergebnis der MDS über die Variablen referentielle und operative Prägnanz (DOTA) sowie regressives und konzeptionelles Denken (RID).

 

 

Ergebnisse der zweiten Studie: Domination und Kohäsion bei Demokraten und Autokraten

 

Mit den folgenden Untersuchungen, in diesem und dem nächsten Abschnitt, beziehen wir uns in erster Linie auf motivationspsychologische Annahmen und Forschungsergebnisse.

 

Im Rahmen der Motivationspsychologie interessieren häufig Motivkonstellationen und ihr prognostischer Wert - dort bezogen auf die drei Kernmotive Macht, Leistung und Bindung (vgl. u.a. Schmalt & Langens 2009, 231-234; Hogenraad, 2005).

 

Hohe Machtorientierung bei gleichzeitig niedriger Bindungsorientierung (u.a. in der Kommunikation von Spitzenpolitikern) scheint dabei eine konflikträchtige, kritische Konstellation zu sein, die häufig einhergeht mit einem verstärkten Risiko und/oder gar mit der Initiierung kriegerischer, (oder zumindest) konfrontativer Auseinandersetzungen.

 

Vor diesem Hintergrund war für die Autokraten (insbesondere für Hitler und Goebbels) genau diese Konstellation zu erwarten: Überaus hohe Werte für den SymTex-Faktor Domination bei gleichzeitig (vergleichsweise) niedrigen Werten für die SymTex-Kohäsionskomponente (Beide SymTex-Faktoren verstehen wir als Motiv-Komponenten).

 

Die Daten in Abbildung 6 bestätigen diese Erwartung voll und ganz. Für alle vier Autokraten zeigen sich gegenüber den demokratischen Politikern weit überdurchschnittliche Werte beim Dominationsfaktor: Hitler (159), Goebbels (223), Ulbricht (226), Honecker (208). Bei Hitler und Goebbels liegen die Kohäsionswerte im weit unterdurchschnittlichen Bereich (Hitler: 74, Goebbels: 66), während sie für Ulbricht (119) und Honecker (160) im überdurchschnittlichen Wertebereich liegen - aber im Verhältnis zu ihren Dominationswerten deutlich darunter. Demgegenüber zeigt sich bei den demokratischen Politikern ein zumindest ausgeglichenes Verhältnis zwischen den SymTex-Komponenten Domination und Kohäsion, wobei in den meisten Fällen (außer bei Adenauer und Bush) die Kohäsionskomponente überwiegt.

 

Das Ergebnis der MDS über die Variablen Domination und Kohäsion ist in Abbildung 7 dargestellt (Stress-Wert = 0,000). Wiederum zeigt sich eine klare Trennung zwischen Demokraten und (linken sowie rechten) Autokraten, wobei die Gesamtkonstellation gegenüber Abbildung 5 noch prägnanter erscheint. Das Cluster der Demokraten ist in sich geschlossener und deutlicher von den Autokraten abgegrenzt.

Abb. 6: Kennwerte für Domination und Kohäsion bei Demokraten und Autokraten.

 

Abb. 7: Ergebnis der MDS über die Variablen Domination und Kohäsion.

 

Bemerkenswert ist an Abbildung 7 allerdings noch ein anderer Punkt. Spiegelt man die Abbildung zweimal (einmal an der horizontalen und einmal in der vertikalen Achse, was bei MDS-Lösungen möglich ist) wird deutlich, dass hier in der Tat ein „Hufeisenmodell“ politischer Positionen reproduziert wurde. Allerdings erscheinen die Detailpositionierungen innerhalb des demokratischen Clusters noch nicht ganz stimmig.

 

 

Ergebnisse der dritten Studie: Kommunikationskomponenten bei Demokraten und Autokraten

 

Deswegen wurden im nächsten Schritt alle fünf Kommunikationskomponenten bzw. Motiv-Faktoren (Domination, Lektion, Kohäsion, Lokomotion, Regulation) in die MDS-Analyse einbezogen. Das Ergebnis ist in Abbildung 8 zu sehen.

 

Abb. 8: Ergebnis der MDS über die 5 Kommunikationskomponenten.

 

Die Konstellation ist der in Abbildung 7 recht ähnlich, allerdings rückt Goebbels näher in Richtung Ulbricht und Honecker (aber noch deutlich von ihnen getrennt), während Hitler sich noch weiter von den restlichen Politikern entfernt.

 

Auffallend ist die relative Nähe zwischen Hitler und Bush, was vor allem auf den Faktor Lektion zurückzuführen ist (Hitler 274, Bush 182). Beide haben von allen hier betrachteten Politikern die höchsten „Lektionswerte“ (negative Affektivität), wenn auch aus unterschiedlichen Gründen - bei Bush spiegeln sich hier vor allem seine Reaktionen auf 9/11 wieder.

 

Auch innerhalb des demokratischen Clusters erscheint die Konstellation nun stimmiger. Die Bundeskanzler liegen sehr nahe beieinander, wobei Merkel die „liberalste“ Position einnimmt. Die US-Präsidenten sind von den Bundeskanzlern etwas abgesetzt und bilden fast ein eigenes Cluster.

 

 

Schlussbemerkungen

 

Insgesamt gesehen betrachten wir diese Ergebnisse als Beleg dafür, dass mit dem hier gewählten (textstatistischen) Ansatz stimmige, d.h. vor allem gültige, Positionierungen und Trennungen von Politikern abgebildet werden können. Was uns überzeugt, ist die Tatsache, dass mit fast allen MDS-Lösungen ein „Hufeisenmodell“ politischer Positionen generiert wurde, wenn auch erst eindeutig sichtbar in den Abbildungen 7 und 8. Allerdings müssen die Ergebnisse anhand weiterer Studien mit anderen Politikern noch validiert werden.

 

Darüber hinaus sprechen die Ergebnisse der zweiten und dritten Studie dafür, dass mit den SymTex-Kommunikationsdimensionen (Domination, Lektion, Kohäsion, Lokomtion, Regulation) in der Tat ganz offensichtlich zentrale Motiv-Konstrukte (Macht und Dominanz, Leistung und Bewältigung, Anschluss und Bindung, Negative Affektivität, Kontrolle und Ordnung) erfasst werden. Wir werden auf diesen Aspekt mit seinen theoretischen und methodischen Implikationen noch weiter eingehen (Artikel: Motive in der Politik - auf dieser Website ).